Die Schwalenberger Künstlerkolonie

Die alte lippische Stadt Schwalenberg – heute Bestandteil der Stadt Schieder- Schwalenberg im östlichsten Teil von Nordrhein-Westfalen – stellt eine landschaftliche wie kulturelle Besonderheit dar. Eingebettet in die sanft geschwungene Hügellandschaft des Weserberglandes, umgeben von Wiesen und herrlichen Wäldern, liegt die alte Ackerbürgerstadt wie auf einer Terrasse um den Burgberg der alten Schwalenburg angeordnet. Kleine verwinkelte Gassen mit Fachwerkhäusern lassen noch viel von dem malerischen Reiz erkennen, der Schwalenberg vor etwa einhundert Jahren zu einem beliebten Urlaubsort und schließlich auch zu einem Ort der Kunst werden ließ. Spezifische Farbeffekte und Lichtverhältnisse, die mit den Luftströmungen am massigen Bergrücken des Schwalenberger Mörths zusammenhängen, weisen Schwalenberg zusätzlich als einen für die Freilichtmalerei sehr interessanten Standort aus.
Dies waren ideale Voraussetzungen für die Entstehung der Schwalenberger Künstlerkolonie, über die Sie auf den nächsten Seiten mehr erfahren können!


Besuchern dieser Homepage, die daran interessiert sind, das Thema zu vertiefen, sei das [Buch zur Künstlerklause in Schwalenberg] an dieser Stelle empfohlen. Lesern des Buches hingegen empfehle ich, sich auf diesen Seiten näher umzuschauen. Sie erhalten hier weitere Informationen zur Schwalenberger Künsterkolonie und ihren Akteuren, insbesondere solche, die sich erst nach der Drucklegung des Buches ergeben haben. Ich wünsche eine angenehme Lektüre.

Ferner weise ich darauf hin, dass es sich bei dieser Veröffentlichung um keine offizielle Website der Stadt Schieder-Schwalenberg oder der mit der Künstlerkolonie zuammenhängenden Gasthöfe handelt.[Hier] können Sie zur offiziellen Internetpräsenz der Stadt Schieder-Schwalenberg gelangen.

Blick von der Malereiche auf Schwalenberg
Blick vom Burgberg in die Gassen von Schwalenberg

Das Impressum finden Sie [hier.]

"Sommerfrische"- Berliner Künstler in Schwalenberg

Ein ganz besonderes Kapitel der Berliner Kunstgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts ist das Wirken aus Berlin stammender oder hier ausgebildeter Künstlerinnen und Künstler in deutschen Malerkolonien. Die Freilichtmalerei hatte von Frankreich kommend auch hierzulande fußgefasst, und es zog die Malerinnen und Maler hinaus aus der immer dichter besiedelten Großstadt in ländliche Regionen. Ein Musterbeispiel hierfür war die Malerkolonie Schwalenberg im kleinen Fürstentum Lippe, die vor allem durch Berliner Künstler entdeckt worden war, die dort zur "Sommerfrische" weilten.

Die Stadt Schieder-Schwalenberg, der Landesverband Lippe und der Verein Berliner Künstler haben daher im Jahr 2013 in einer großen Doppelausstellung den Versuch unternommen, diese Wechselwirkung zwischen Künstlern aus Berlin und ihrer "Sommerfrische" anhand wichtiger Werke aufzuzeigen. In der Städtischen Galerie waren die Bilder der ursprünglichen Schwalenberger Malerkolonie zu sehen – im Robert-Koepke-Haus unter dem Titel "Sommerfrische Reloaded" zeitgenössische Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin. Frank-Walter Steinmeier, der aus Schieder-Schwalenberg stammt, hatte die Schirmherrschaft übernommen und die Ausstellung im August 2013 in Schwalenberg eröffnet.

Im Sommer 2016 wurde die Ausstellung nun in der Spandauer Zitadelle in Berlin gezeigt. Hierfür konnten weitere Bilder, insbesondere von Magnus Zeller, aus privaten Sammlungen entliehen und gezeigt werden. Außerdem wurden bei der Berliner Ausstellung – anders als 2013 in Schwalenberg - die historischen Bilder aus dem frühen 20. Jahrhundert nicht getrennt von den zeitgenössischen Werken gezeigt, sondern in direkter Gegenüberstellung.

Frank Jahnke